Marc Aschenbrenner, 2012

6 Ameisen | 6 Ants

Auf verlassenen Planeten und verlorenen Posten, auf Umlaufbahnen um das Nichts: In Marc Aschenbrenners Kosmos bewegen sich die grünen Riesenköpfe und Schneemänner, die Rucksack- und Rädermenschen, die algenbewachsenen, goldenen, schwitzenden Gestalten und die schnecken- und insektenartigen, eng umschlungenen Kreaturen in unerzählten Räumen. Sie sind einsam. Sie fühlen, aber ihre Gefühle sind oft nicht zu erkennen.

Jeder Moment ist ein Zustand. Entweder sie kämpfen blind gegen die Gewalttaten an, die sie zerreißen, oder sie geben sich den Elementen hin und treiben, schwimmen, sterben ganz in ihnen. Und manchmal gibt es nur noch das Atmen - als einziges Lebenszeichen und als Ausdruck der endgültigen Verlassenheit. Wie ein Astronaut, der durch den Weltraum gleitet und in der allumfassenden Stille nur sich selbst ein- und ausatmen hören kann.

Marc Aschenbrenner studierte Malerei, experimentierte dann schon früh mit Super-8-Filmtechniken und wandte sich zunehmend dem Video zu. Ob im Film, in der Performance oder in der Zeichnung, der Künstler fragt vor allem danach, wie der Mensch zum Bild und zur Figur wird, d.h. wie eine Figur entsteht und sich auflöst, wie eine Symbiose mit dem Raum entsteht. „Formal versuche ich, so einfach wie möglich zu arbeiten und das Unwesentliche wegzulassen“, so Marc Aschenbrenner.

Register (FL//025)

6 Ameisen | 6 Ants
Marc Aschenbrenner
2012
10/40+10
1-Kanal-Video, Farbe, Stereo
1920px x 1080px, 15 Min.